Digitales Manifest
2025
Zeit für ein Manifest: Die Hörkunst findet im Netz statt, zuerst und für immer! Retweete das an deine Follower! Oder auch: Im Netz wird das Hörspiel eine neue Form annehmen und neue Erzählformen ermöglichen. Vielleicht ist es Zeit für zwei Manifeste. Oder drei. Wir werden sehen …
Ihre Thesen:
1. Die akustischen Erzähler haben keine Antwort auf die digitale Revolution.
2. Das akustische Erzählen ist die Kunstform, die durch das Medium Radio hervorgebracht wurde.
3. Es gehört zum Kulturauftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, akustische Erzählungen zu produzieren und zu fördern.
4. Das Internet ist kein programmbegleitendes Medium. Es wird zum Medium und der technischen Infrastruktur, über die Radio empfangen wird.
5. Das zeitsouveräne Hören von akustischen Erzählungen kann nur online stattfinden. Akustische Erzählungen gehören ins Internet. On Demand, und für immer.
6. Das Radio wird zur Plattform. Navigation ist wichtiger als Programmplanung. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist keine Marke, sondern ein Gütesiegel für Qualitätsinhalte.
7. Akustische Erzählungen werden im Netz zu einem Prozess.
8. Ohne Wurzeln im Netz keine Zukunft für akustische Erzählungen.
Heiko Martens hat Drehbuch und Dramaturgie an der Hochschule für Film und Fernsehen ›Konrad Wolf‹ in Potsdam studiert und arbeitet seit 2008 als Autor für Film, TV und Computerspiele. Seine Hörspielserie Prof. Sigmund Freud wurde 2012 dreifacher Ohrkanus-Gewinner.
Andreas Bick ist Klangkünstler, Hörspiel- und Featureproduzent und Komponist für Film, Fernsehen und Radio. Seine Radiokompositionen wurden mehrfach ausgezeichnet. Die letzte Produktion war das Feature über die Urheberrechtsdebatte: Pasted – Wir sind die Zukunft der Musik.